Wie beim Backpacker-Rucksack, müssen auch bei der Outdoor-Funktionskleidung einige Kriterien beachtet werden. Für welche Aktivität gebraucht man sie? Welche Rolle spielen Qualität, Passgenauigkeit, Atmungsaktivität und Wind-und-Wetter-Dichte? Wie pflegt man diese Kleidung, damit man lange etwas von ihr hat?
Inhaltsverzeichnis
Für welche Outdooraktivität?
Welche Funktionskleidung man wählt, hängt natürlich von der Outdoor-Aktivität ab, zu der man sie tragen möchte. Zum Trekking muss die Kleidung vorrangig atmungsaktiv sein, während z. B. bei Jacken zum Skifahren die Wind- und Wasserdichte im Vordergrund steht.
Wie wichtig sind Qualität und Passgenauigkeit?
Die Kleidung sollte immer passgenau gekauft werden, ist sie zu eng oder zu weit, kann sie unangenehm scheuern und ein optimaler Schutz vor Wind und Wetter ist ebenfalls nicht mehr gewährleistet. Es ist besser, ein paar Jacken durchgetestet zu haben, als einfach die nächstbeste zu kaufen. Die Qualität der Textilien ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Da Funktionskleidung viel aushalten muss, sollte man sich für qualitativ hochwertige Marken entscheiden. Wer hier zu sparsam sein möchte, zahlt am Ende drauf. Minderwertige Kleidung nutzt sich schneller ab und hat nicht die gleiche Funktionalität.
Was bedeutet überhaupt atmungsaktiv?
Das Gewebe atmungsaktiver Bekleidung ist wie eine Membran aufgebaut. Schweiß wird in Form von Wasserdampfmolekülen durch die kleinen Poren nach außen abtransportiert und so die Temperatur des Körpers optimal reguliert. Wassertropfen und Wind haben hingegen keine Chance, durch die kleinen Poren nach innen zu dringen. Deshalb sind die Membran-Textilien zum Teil auch wasser- und windabweisend. Nicht alle Materialien haben die gleiche Atmungsaktivität. Der MVTR-Wert zeigt an, wie atmungsaktiv ein Stoff ist. Gemessen wird die Dampfdurchlässigkeit in Gramm pro Quadratmeter in 24 Stunden (g/qm/24h). Eine billige Jacke vom Discounter hat nur die minimalen Atmungsaktivitätswerte von 1.000 bis 1.500 g/qm/24h. Gute Jacken haben Werte zwischen 10.000 und 20.000 g, das reicht für normale Outdoor-Aktivitäten; extrem atmungsaktive Materialien haben sogar bis zu 40.000 g/qm/24h und eignen sich besonders für Extremsportarten.
Ist wasserabweisend das Gleiche wie wasserdicht?
Nicht direkt. Es gibt Materialien, die durch Membran-Technik von sich aus komplett wasserdicht sind, andere sind nur wasserabweisend bis zu einem bestimmten Grad und müssen meist durch Imprägniermittel behandelt werden. Wie wasserdicht der Stoff ist, wird in der Beschreibung der Kleidung durch die Wassersäule in Millimetern angezeigt. Wichtig ist auch die Wasserdichte bei Druckausübung auf den Stoff durch Hinsetzen oder Beugen.
Wie pflegt man die Funktionskleidung?
- Flüssigwaschmittel verwenden, Pulverwaschmittel lagert Rückstände im Gewebe ab. Noch besser ist ein Spezialmittel extra für Membrankleidung, einige Imprägnieren sogar gleich mit.
- Keinen Weichspüler verwenden, denn der verstopft das Gewebe und es verliert dadurch an Atmungsaktivität. Die Fasern nehmen keinen Schweiß mehr auf und geben ihn auch nicht mehr ab.
- Im Schonwaschgang waschen und nur mäßig schleudern. Einige Waschmaschinen besitzen sogar ein extra Programm für Funktionskleidung, dann dieses auch verwenden. Es gibt einige Outdoor-Marken, die besser gar nicht geschleudert werden sollten. Die Kleidung sollte in der Maschine so wenig wie möglich mechanisch beansprucht werden, das wird sie schon durchs Tragen.
- Zusätzlich sollte die Kleidung in einem Wäschesack beim Waschen geschützt werden. Das vermindert den Aufrieb der Fasern.
- Auf links waschen, dadurch wird die Außenseite ebenfalls geschont.
- Trocknen im Trockner kann die wasserabweisende Funktion von Fasern wieder herstellen.
- Einige wasserabweisende Textilien müssen regelmäßig imprägniert werden. Aber Vorsicht, eine Imprägnierung verringert die Atmungsaktivität des Gewebes.
- Ausführliche Pflegehinweise zu Funktionskleidung gibt außerdem die Marke Jack Wolfskin in dieser Broschüre.
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